Seit vielen Jahren gibt es bei der Feuerwehr Ober-/Unterharnsbach die Abteilung "Veteranen-Feuerwehr". Ehemalige aktive Feuerwehrleute haben die alte Feuerwehrspritze restauriert und nehmen mit dieser in historischen Uniformen an Festzügen teil. Die alte Spritze wurde 1872 von Oberharnsbach, Unterharnsbach, Stappenbach und Unterneuses gemeinsam gekauft. Im Jahr 1891 hat Ober-/Unterharnsbach die Spritze alleine übernommen.
Hier ist die FFW Ober-/Unterharnsbach, mit den Veteranen voraus, bei einem Festzug in Stappenbach zu sehen (Datum unbekannt).
Diese Bilder sind bei einem Festzug in Unterneuses am 28.05.2006 entstanden:
Hier die Veteranen bei einem Festzug zum 150 Jährigen Jubiläum des TSV Windeck Burgebrach am 05.06.2011 :
Das „Feuerwehrhorn“
Lange vor der Erfindung von Funk, Telefon oder gar Sirenenanlagen gab es in jeder Feuerwehr einen oder mehrere Hornisten. Sie waren für die Übermittlung von Befehlen und Signalen zuständig, die als Warn-, Alarm- und Führungssignale von großer Bedeutung waren.
Der Hornist blies an verschiedenen Stellen im Ort sein Signalhorn, welches auch "Feuerwehrhorn" genannt wurde, um die Feuerwehrleute zu alarmieren oder für Übungen zu versammeln.
An der Einsatzstelle übermittelte er mit seinem "Feuerwehrhorn" Befehle vom Gruppenführer an die Mannschaft. Beim Aus- oder Einrücken führten die Hornisten die Feuerwehr an. Die Tonfolgen der Kommandos waren genau vorgeschrieben.
Teilweise wurden auch andere Instrumente wie z. B. Signalpfeifen, Feuerwehrrufhörner, Blechblas-instrumente oder Trommeln verwendet. In unserem Fall wurde ein einfaches Horn ohne Ventile verwendet, das mit einer Kordel über der Schulter getragen wurden.
Auch bei der Beerdigung von Feuerwehrkameraden erwies der Hornist ihnen bei der "Grabsenkung" die letzte Ehre.
In Oberharnsbach war zu dieser ehrenvollen Aufgabe seinerzeit der Hornist Adam Selig berufen worden.
Beispiele für die Signale des Feuerwehrhorns:
„Es brennt“ |
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„Sammeln“ |
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„Das ganze halt“ |
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1. Rohr Wasser marsch |
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1. Rohr Wasser halt |
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2. Rohr Wasser marsch |
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2. Rohr Wasser halt |
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3. Rohr Wasser marsch |
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3. Rohr Wasser halt |
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Feuerwehr-Sirenen
Das "Feuerwehrhorn" als Alarmierungsinstrument verlor mit zunehmender Technisierung an Bedeutung und hatte etwa bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein Bestand, bevor es durch elektrische Sirenen oder Funkmeldeempfänger abgelöst wurde. Durch die sich immer mehr ausdehnenden Ortschaften dauerte die Alarmierung durch den Hornisten zu lange. Dies war der Grund, warum in Oberharnsbach eine Sirene auf dem Dach des Wohnhauses von Gustav Pflaum montiert wurde. In Unterharnsbach auf dem Anwesen von Richard Pflaum. Für die Betätigung der Sirene waren im Dorf meist Feuermelder angebracht, wie ein Alarmknopf an der Außenfassade des Hauses von Gustav Pflaum in Oberharnsbach in Richtung Bundesstraße B22.
Hier ein Bild des originalen Feuerwehrhorns aus Oberharnsbach, das auch heute noch im Besitz der Feuerwehr Oberharnsbach ist.